Der Landkreis Offenbach am Main
liegt in der Metropolregion Rhein-Main in der unteren Mainebene und weist 33 Naturschutzgebiete (NSG) mit zusammen 1.555,6 Hektar aus, was etwa 5 Prozent der Kreisfläche ausmacht. Der Main bildet die nördliche Grenze des Kreises. Das Kreisgebiet weist viele Kiefernwälder und Waldseen auf, die auf den starken Kiesabbau zurückgehen, der hier erfolgte. Andere Gebiete wurden nicht durch Menschenhand verändert. Wieder andere genügen heute teils nicht mehr den Anforderungen für Naturschutzgebiete, sind trockengelegt oder veränderten ihr Gesicht durch die Randbebauung (z.B. Hengster). Schließlich gibt es Gebiete, die im harten Ringen der gesellschaftlichen Kräfte zu Naturschutzgebieten wurden (z.B. Gehspitzweiher in Neu-Isenburg oder die ursprünglich geplante HIM-Grube am Ostrand des Kreises). Zu den Bächen im Kreis Offenbach gehören die Rodau und die Bieber, die beide in den Main münden.

 

Das Verhältnis von Mensch und Natur:
Mit seinen 350.000 Einwohner* innen, einer Fläche von 356,3 km2 einer Siedlungsdichte von 982 Einwohnern je km2, die in 13 Kommunen wohnen, ist das Verhältnis von Mensch und Natur nicht immer einfach und man könnte meinen, Natur spiele bei einer solche hohen Siedlungsdicht nur eine untergeordnete Rolle. Tatsächlich ist das Miteinander nicht immer einfach: Das Kreisgebiet wird durchzogen von mehreren Autobahnen und der motorisierte Verkehr wird wegen Lärm, Abgasen und Schadstoffen als stark belastend empfunden. Auch die Nähe zum Frankfurter Flughafen sehen die einen als Vorteil und die anderen als belastend. Doch die Menschen wünschen sich auch Naherholung vom Alltagsstress. Was die Ausstellung auch zeigt, sind die Rückzugsorte für Mensch und Natur, die hier in Bild und Text zusammengestellt werden. Wer den Oberwaldsee bei Dietesheim nicht kennt, wird sich wundern, welche Perlen der Kreis zu bieten hat. Da der Siedlungsdruck im Kreis hoch ist, kann es nur ein Miteinander von Mensch und Natur geben.

 

Zur Entstehung der Ausstellung:
Anlass für die Fotoausstellung für mich als Hobbyfotografen war ein Fotowettbewerb im Online-Lexikon wikipedia. Die hier dokumentierten Naturschutzgebiete habe ich zusammen mit meiner Frau Cornelia Wicht­Gerhardt teils mehrfach zu verschiedenen Jahreszeiten und wie es sich gehört zu Fuß und mit dem Fahrrad erkundet, fotografiert, in Wikipedia auch textlich dokumentiert und stelle sie nun in dieser Ausstellung vor. Die Reihenfolge der Darstellung ist alphabetisch und man wird staunen, welche Kleinode es mit Kreisgebiet zu entdecken gilt. Die Naturschutzverbände des Kreies und die Untere Naturschutzbehörde widmen sich zusammen mit Jägern der Hege und Pflege. Sie haben dafür gesorgt, dass es Aussichtsplattformen gibt, um die Natur zu beobachten sowie einen Eindruck von der Seltenheit und besonderen Schönheit der Biotope in Moorlandschaften, Heideflächen  oder einsamen Wäldern zu erhaschen. Sollte sich der ein oder andere durch diese Ausstellung ermuntert fühlen, ein Naturschutzgebiet zu besuchen, so bitte ich darum, die Wege nicht zu verlassen, Flora und Fauna im Schutzgebiet zu respektieren und das Wild möglichst wenig zu stören.

 

Ausblick
Ist nun genügend Fläche mit den heute bestehenden 33 Naturschutzgebieten im Kreis Offenbach die ausgewiesen oder brauchen wir noch mehr naturnahe Landschaft? Eine Ergänzung folgender bislang noch nicht ausgewiesenen Naturschutzgebiete sollte zeitnah erfolgen:

 

             Belzborn in Langen

 

             Rohrwiesen in Dreieich

 

             Berngrundsee in Rödermark

 

             Kieslachen in Klein Krotzenburg

 

Mein Dank geht an die Mitarbeiter*innen des Kreises Offenbach und besonders an Landrat Oliver Quilling, der die Grußworte hält und mir abermals die Möglichkeit gibt, meine Fotografien im Kreishaus auszustellen. Ich freue mich auf Gespräche, Tipps und weitere Hinweise.

Obertshausen at its best - Widersprüche sichtbar machen

 

Wie verschiedenartig Obertshausen aussehen kann und das Licht im Tagesablauf und im Ablauf der Jahreszeiten leuchtet, zeigen die Fotografien von Klaus-Uwe Gerhardt. Der Kommunalpolitiker durchstreifte die Gemarkung mit seinen 25.000 Einwohner im Ballungsraum Rhein-Main mit der kleinen und der großen Kamera. Dabei sind faszinierende Bilder entstanden, die im Februar zu sehen sind. Am 30. Januar 2015, um 18.30 Uhr, eröffnet Bürgermeister Roger Winter im Foyer des Rathauses Schubertstraße die Schau "Obertshausen at its best". Der Bilderzyklus ist bis einschließlich 2. März im Foyer zu sehen.

 

Der Kreis Offenbach grenzt im Norden und Osten an den Main, im Süden an die Ausläufer des Odenwaldes sowie im Westen an einen der größten Airports in Europa. Mehrere Autobahnen durchziehen die Region. Es lassen sich immer wieder fotogene Ecken und Winkel in der vom Siedlungsdruck gezeichneten Boomregion Rhein-Main finden, typische Postkartenmotive - geeignet für kleine Fluchten und Mini-Ferien vom Alltag. Ob es die Rodauniederungen, Anglerweiher, Kreuzloch, Schmetterlingswiese, Hengster, Autobahn oder Goldberg sind - die Kleinode in unserer Stadt sind zahlreich.

Muss es immer die Postkartenidylle sein?

Autoverkehr auf der BAB 3
Autoverkehr auf der BAB 3

Die Menschen haben viel Lärm, Schadstoffe und andere Umweltbelastungen auszuhalten, haben Fernweh, sehnen sich dennoch nach Ruhe, Naherholung und mehr Lebensqualität dort, wo sie wohnen. Darum sucht Gerhardt Bildgegensätze, nimmt Ideen der zeitgenössischen Landschaftsfotografie auf: Die einen Fotokünstler schwören auf immer bedeckten Himmel, dem Grau in Grau. Die anderen suchen den immer strahlend blauen Sonnenschein - das touristische Postkartenmotiv. So lichtet Gerhardt Fotos von Überlandleitung neben dem idyllischen See ab oder die im Doppelpack einschwebenden Flugzeuge über dem Acker Zudem gibt es Kuriositäten zu sehen, wie das Kamel vor dem Mehrfamilienhaus oder das "Apfelwunder" mit Blüte und Frucht gleichzeitig.

... unterwegs auf der Regionalparkroute

Schlittschuhlaufen auf dem Anglerweiher
Schlittschuhlaufen auf dem Anglerweiher

"Der differenzierte Blick in die gestaltete, aber zugleich sehenswerte Landschaft der Region Offenbach lohnt sich", beschreibt Gerhardt seine Exkursionen. Auf seinen regelmäßigen Jogging-Runden fand Gerhardt viele der mehr als 200 historisch, ökologisch und künstlerischen Plätze oder Aussichtspunkte - und eben das Motto der Ausstellung. Um diese Bildmomente einzufangen, durchstreifte der Fotograf das Kreisgebiet zu Fuß, per Fahrrad und mit dem Auto, überquerte unter Aufbietung all seiner Kräfte den 50. Breitengrad, bestand dabei viele Abenteuer und büßte sein Handy ein - das Mobiltelefon ging baden und überlebte es nicht.

 

Die Fotostrecke ist zu sehen vom 30. Januar zum 2. März 2015 im Foyer des Rathaus Schubertstraße. Sie können bei der Fotoauswahl mitbestimmen - bewerten Sie die Fotomotive und senden Sie ihre Vorschläge über das Kontaktformular.

Viel Spaß und Anregungen beim Stöbern!